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HFG Luzern

2014 bis 2015

Auftraggeber:
Stiftung Berufsbildung Gesundheit Zentralschweiz
Beschaffung:
Wettbewerb offen
Zusammenarbeit:
lilin Architekten, Zürich & Christoph Fahrni, Luzern
Karte

Setzung | Das neue Gebäude der Schule reiht sich in die dafür geschaffene Lücke im gleichen Ordnungsprinzip an der Spitalstrasse ein. Der markante Baukörper mit rechteckigem Grundriss steht als kompaktes Volumen in gebührendem Abstand zum Institut für medizinische Mikrobiologie am östlichen Rand des Planungsperimeters und spielt im Westen zum Hochhaus hin einen grosszügigen offenen Raum frei.

Erschliessung & Aufenthalt | Die Haupterschliessung erfolgt direkt ab der Spitalstrasse. Das Haus steht auf einer natürlich begrünten Fläche mit üppiger Vegetation. An ausgewählten Stellen wird für die Zugänge oder den Aufenthalt im Freien der Boden befestigt. Vom Urnerhofweg her erschlossen, befindet sich rückseitig der Nebeneingang mit der Anlieferung und der Einfahrt in die Veloeinstellhalle.

Nutzung | Das Raumprogramm wird in einem verdichteten Kubus abgebildet, der mit interessanten inneräumlichen Verknüpfungen eine zeitgemässe Lernlandschaft schafft. Öffentlichkeitsnahe Nutzungen wie Cafeteria und Mediathek werden im Erdgeschoss über das zum Teil zweigeschossige Foyer direkt erschlossen. Von diesem Foyer aus, das sich wie auch die Cafeteria räumlich zum Aussenraum hin erweitert, werden die Studierenden mit natürlicher Lichtführung zur zentralen, vertikalen Haupterschliessung geführt.

Innere Erschliessung | Diese grosszügige Treppe bildet das Herz der Anlage. Sämtliche Räume gruppieren sich um diesen Kern. Ortsunkundige Besucher finden sich nach den Informationen der direkt im Foyer angehängten Reception mit Frontoffice im Gebäude bestens zurecht. Das verwaltende Personal und die Dozentenschaft erreichen im Sockel ihre Arbeitsräume. Auf der Ebene 0 greift die Erschliessungsfigur hinab auf die Ebene -1 und bindet diese räumlich ans Foyer an. Auf der Ebene +2 bieten sich den Studierenden wie auf allen Unterrichtsebenen überraschende neue räumliche Bezüge.

Aufenthaltsbereiche | In jedem der drei Schulgeschosse erweitern sich die Erschliessungsbereiche grosszügig und / oder zweigeschossig an die Aussenfassade. Sie begünstigen zum einen den offenen Austausch zwischen den Studierenden, zum anderen vom Bewegungslärm abgewandte, ruhige Aufenthaltszonen und Lerninseln.

Rythmus | In Anlehnung an die rythmischen Frontfassaden von Spitalzentrum, Augenklinik und nicht zuletzt den flankierenden Hochhäusern an der Spitalstrasse gleicht sich die Fassade der neuen HFGZ dieser Logik an, schafft aber durch die verspielte Ausbildung im Erdgeschoss eine eigene Identität und Adresse. Der ganze Gebäudekörper wird rundum mit der modular aufgebauten Fassadenteilung eingekleidet. Eine farblich veredelte metallene Haut stülpt sich darüber.

Vertikalität | Durchlaufende, vertikale Elemente verwischen die Geschossigkeit und lassen das Volumen als Ganzes wirken. Das Spiel mit dem Raster, seinen Regeln, aber auch seinen Freiheiten wird zelebriert. Schmale Elemente mit Lüftungsflügeln wechseln sich ab mit breiteren Glasflächen und gemeinsam mit den niedrigen Brüstungen wird der Glasanteil zugunsten einer nachhaltigen Fassade reduziert. Einzelne Bauteile wie Fenster und aussenliegender Sonnenschutz werden so integriert, dass sie leicht zu revidieren sind, ausgetauscht und unterhalten werden können.

Referenz | Das medizinische Bild des menschlichen Adernsystems, wonach sich Blutgefässe zur Peripherie hin immer weiter verästeln, dient als Inspiration für die Fassadengestaltung. Pfeiler aus zusammengefassten Strängen öffnen die Fassade für grossflächige Verglasungen mit direktem Aussenraumbezug. Sie lösen sich gegen oben hin organisch geschwungen in eine feine Struktur mit kleinerer Fensterteilung auf.

Funktionale Einheiten | Im Schnitt gliedern sich die Nutzungen in drei Hauptbereiche. Im Haupteingangsgeschoss auf Spitalstrassenniveau sind die Infrastrukturräume Mediathek und Cafeteria mit den Services und der Lernberatung direkt vom Foyer aus erschlossen. Auf den Ebenen +1 und -1 ist mit kurzen Verbindungswegen die gesamte Verwaltung (Lehrpersonen und Administration) organisiert. Ab der Ebene +2 sind die Unterrichtsräume für die Aus- und Weiterbildung angeordnet, die Laborräume befinden sich auf der obersten Ebene. Auf der Ebene -1, welche dem Niveau des Urnerhofweges entspricht, wird angeliefert. Gleicherorts ist auch die Einfahrt in die Veloeinstellhalle. Sämtliche Bereiche sind direkt an die zentrale Vertikalerschliessung mit der Treppenanlage und den Aufzügen angebunden.

Grundraster | Das Gebäude ist auf einem quadratischen Grundraster von 1.35m aufgebaut. Ein Vielfaches dieses Achsabstandes erlaubt es, alle Nutzungen mit ihren unterschiedlichen Raumgrössen abzubilden und deren Zwischenwände sehr flexibel an der Fassade anzuschliessen. Auch spätere Umorganisationen sind dank der dadurch erreichten Planungsflexibilität unproblematisch.

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