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Stadtarchiv Reussbühl

2010 bis 2011

Auftraggeber:
Stadt Luzern
Beschaffung:
Wettbewerb offen
2. Rundgang
Zusammenarbeit:
Thomas Kohlhammer, Zürich
Karte

Ort | Die Parzelle befindet sich an einer Schnittstelle zwischen öffentlicher, privater und industrieller Nutzung. Dies ver-langt nach einer sensiblen und dennoch eigenständigen Inter-vention, mit einer Architektur, welche die Qualitäten des Ortes aufnimmt und sich in diesem heterogenen Umfeld behaupten kann.

Setzung | Das Gebäude setzt sich als kompaktes Volumen in die Parzellenmitte und schafft damit eine Pufferzone zur Umgebung. Diese ist im Bereich des Ein-ganges so gering gehalten, dass das Gebäude zur Strasse hin an Öffentlichkeit gewinnt. Die Aus-richtung des neuen Volumens orientiert sich am bestehenden Ensemble und ordnet sich in die von der Hauptzufahrt erkennbare Staffelung ein.

Körper | Die Gestalt des Gebäudes ist geprägt durch die besondere Anforderung an die Belichtung und weckt durch das Sheddach Assoziationen zu Vor-gefundenem. Um reines Nord-licht zu erhalten und um sich von einer gängigen Industriehalle abzuheben, ist das Sheddach um 45° gedreht. Durch diese einfache formale Veredelung gewinnt das Gebäude an Wiedererkennungs-wert und Eigenständigkeit ohne sich dabei aufzudrängen. Die Einbettung in die nahezu unveränderte Landschaft, verleiht dem Körper einen differenzierten Ausdruck auf allen vier Seiten.

Organismus | Durch eine vertikale Schichtung wird eine klare Nutzungstrennung erzeugt. Die beiden teilweise im Erdreich liegenden Ebenen beherbergen die schützenswerten Räumlichkeiten des Archivs. In der darüberliegenden Ebene befinden sich die öffentlichen und dienenden Räume mit ebenerdigem Zugang und natürlichem Licht von oben. Diese Ebene ist durch eine Drei-teilung geprägt, dessen Herz-stück die Bibliothek und der Lesesaal verkörpern. Durch diese Anordnung sind eine gute Beaufsichtigung und kurze Wegführungen gewährleistet.

Belichtung | Die Räume in der obersten Ebene welche für den Aufenthalt von Personen bestimmt sind, werden natürlich belichtet. Dies geschieht primär durch die konsequente Nordbelichtung über das Sheddach und vereinzelt durch gezielt gesetzte Öffnungen für den Aussenbezug.

Tragwerk und Material | Um eine Flexibilität der Nutzung zu gewährleisten wird das Primärtragwerk als Skelettbau ausgebildet. Dieses besteht aus Stützen und Trägern als vorfabrizierte Betonelemente, mit Geschossdecken und einem Dach in Ortbeton. Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt durch die Aus-mauerung der Aussenwände. Die Innenwände sind nichttragend ausgebildet und entsprechend einfach an veränderte Raum-anforderungen anpassbar.

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