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Majorhaus Münster

2013 bis 2020 (1580)

Beschaffung:
Direktauftrag
Leistungsphasen:
1 bis 5
Schutzstatus:
schützenswert
Begleitung:
Klaus Troger, Kantonale Denkmalpflege
Konstruktion:
Blockbau
Material:
Lärche / Beton gestockt
Karte
F: unbekannt
F: unbekannt

Sanierung eines Renaissance Hauses aus dem Jahre 1580.

«Nahe dem Kirchplatz und mit Portal zu jener Strasse hin, welche die Peterskirche mit der Marienkirche verbindet, steht das stattliche Haus des Meiers.

A: unbekannt
Zeichnung von Lorenz Justin Ritz 1838

Der Giebel blickt nicht nach Süden, sondern zur Kirche hin. Auf den doppelt gestuften Mauersockel folgt erst ein Holzstockwerk, ehe die beiden oberen Wohngeschosse an der Front auf Konsolen vorkragen. Die «Vorschutz»-Konsolen sind mit leeren Wappen zwischen schrägen Doppelstäben geschmückt. Rillenfasen am Fussbalken. Kräftige Rillenfriese. In der gestuften Mauer der strassenseitigen nördlichen Traufwand rundbogiges Tuffportal mit runder Kehle zwischen schmalen Fasenstegen am Gewände. Über dem Scheitel Giltsteintafel in der Form einer profilgerahmten Füllung. Unter Imoberdorf-Wappen, gerahmt von den Ziffern der Jahreszahl 1580 und je einem Meisterzeichen. Darüber hängt illusionistisch an einem «Nagel» die Inschrifttafel: «PAVLUS IM OBDORFF MAIOR IN CONSCHES». Prägnant gehauene Tafel mit zeitgemässem Roll- und Beschlägewerkdekor. In bezug auf die Einteilung sprengt das Haus den damals üblichen Rahmen in mancher Beziehung. Die quer zur Giebelrichtung nach Süden orientierten Geschosse scheinen den fünfteiligen Grundriss des anspruchsvolleren barocken Hauses vorwegzunehmen. Das erste Holzstockwerk unter dem «Vorschutz» birgt nicht, wie gewohnt, Kammern, sondern war seit je ein Wohnstockwerk* mit Öfen und Dielbäumen. Wichtigstes Geschoss war indessen das von der Strasse her zugüngliche erste «Vorschutz»-Stockwerk. Man vernachlässigte daher den Zugang im Kellergeschoss, wo kräftige Separationsmauern einen flurartigen Raum ausscheiden, aus dem aber nur eine bescheidene Treppe ins erste Holzgeschoss emporführt. Das Hauptgeschoss wurde mit einer grossen Inschrift ausgestattet.»
*Vielleicht führte der als Wirt nachgewiesene Paulus Imoberdorf hier seine Gaststätte.

Aus:
Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Birkhäuser Verlag Basel, 1976

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